Baulich veränderte Tintenpatronen oft nicht erneut wiederverwendbar! Wie Sie vielleicht wissen, kaufen wir nicht nur leere Originalpatronen an, sondern auch Tintenpatronen von Originalherstellern, die bereits einmal recycelt wurden. Denn auch ein dritter Lebenszyklus als Refill-Patrone ist in vielen Fällen überhaupt kein Problem. Das schont nicht nur den Geldbeutel der Verbraucher, sondern ist vor allem gut für die Umwelt. Ein paar Ausnahmen gibt es allerdings. Eine davon: Druckerpatronen, auf denen neue Chips aufgeklebt wurden, um die Sperre des Originalhersteller zu entgehen oder den Füllstand zu resetten. Solche baulich veränderten Tintenpatronen lassen sich nicht mehr aufbereiten und können auch sonst eine Reihe von Problemen verursachen.
Druckerpatronen Recycling: So funktioniert es
Bei der professionellen Aufbereitung von leeren Druckerpatronen werden die Gehäuse mittels einer Zentrifuge komplett geleert (es befinden sich immer noch Reste an Tinte in den Patronen, selbst wenn der Füllstand als leer angezeigt wird), aufwendig gereinigt und anschließend mit hochwertiger Tinte wiederbefüllt. Da fast alle modernen Druckerpatronen mit Chips bestückt sind, muss es auch diesem Bauteil an den Kragen gehen.
Die Chips haben die Aufgabe, Informationen über Füllstand, Modell und damit eben auch die Kompatibilität an den Drucker zu senden. Passt etwas nicht zusammen, verweigert der Drucker seine Arbeit. Das Nachfüllen leerer Druckerpatronen in Eigenregie ist deshalb zwar möglich, aber nicht ganz unproblematisch. Denn nicht nur der Nachfüllvorgang selbst, sondern auch das Resetten des Chips stellt Verbraucher teilweise vor größere Herausforderungen als vielleicht anfänglich vermutet.
Chips Resetting von Druckerpatronen
Um das Chip-Problem bei der Aufbereitung von leeren Druckerpatronen zu beheben, gibt es zwei Möglichkeiten:
- 1. Zurücksetzen mit Chip-Resetter für entsprechendes Modell
- 2. Aufkleben eines Chip-Nachbaus (kompatibler Chip)
Chip Resetter: die elegante Variante
Der Chip-Resetter ist die eleganteste Möglichkeit, dem Drucker vorzugaukeln, es handele sich um eine jungfräuliche Patrone. Dafür wird der Original Chip einfach gegen die Kontakte des Resetters gepresst. Blinkt die LED der Druckerpatrone auf, ist der Reset-Vorgang abgeschlossen. Ab sofort betrachtet der Drucker das jeweilige Patronenmodell wieder als voll und einsatzbereit. Da es sich wie gesagt um einen originalen Chip handelt, muss in puncto Kompatibilität auch nichts weiter unternommen werden.
Nachgebaute Chips vielfach problematisch
Leider gibt es nicht für jedes Modell einen entsprechenden Resetter. Um bei der Aufbereitung dennoch die volle Kompatibilität und Funktionsfähigkeit zu gewährleisten, werden in diesen Fällen Chips nachgebaut und über die Original Chips geklebt. Auf die Weise recycelte Tintenpatronen sind allerdings in vielerlei Hinsicht problematisch. Zum einen kommt es beim Einsetzen solcher Patronen oft zu Warnmeldungen. Mal erkennt der Drucker die Patrone als leer, mal sagt er einem, es handele sich um keine Originalpatrone. Das ist nicht verwunderlich, denn solch ein Chip-Nachbau ist nicht ganz ohne. Zum anderen wird der Füllstand oft nicht korrekt angezeigt. Druckt man nun weiter, obwohl die Patrone bereits leer ist, schädigt man im schlimmsten Fall den sensiblen Druckkopf.
Kleiner Tipp am Rande
Um Probleme mit kompatiblen Chips zu minimieren, können Sie einen neuen Drucker manuell installieren. Nutzen Sie die automatische Installation, wird der Drucker Firmware-Updates zukünftig meist automatisch durchführen, sobald ein solches Update verfügbar ist. Weil Hersteller wie HP mit solchen Updates immer wieder versuchen, die Kompatibilität alternativer Tintenpatronen, Toner, Chips etc. einzuschränken, sollten solche Firmware-Updates immer manuell installiert, im Zweifelsfall jedoch erst gar nicht durchgeführt werden. Denn einmal installiert, lässt sich ein Firmware-Update nicht ohne Weiteres rückgängig machen.
Kein Ankauf von Druckerpatronen mit kompatiblen Chips möglich
Und noch ein Problem haben aufbereitete Druckerpatronen mit kompatiblem Chip: Diese können nicht noch einmal verwendet werden. Der Chip lässt sich nicht mehr entfernen und auch nicht resetten. Eine professionelle Wiederaufbereitung nach unseren Maßstäben ist demnach unmöglich. Wir können Ihnen für solche baulich veränderten Druckerpatronen leider keine Vergütung anbieten. Recycelte Originalpatronen mit unverändertem Chip können Sie natürlich wie gewohnt gemäß unserer Ankaufbedingungen an uns verkaufen.