Künstliches Licht braucht man im Sommer erst am späteren Abend und auch die Heizung darf mal ein wenig Urlaub machen, nachdem sie im Winter Überstunden geschoben hat. In Folge verbrauchen wir in der warmen Jahreshälfte natürlich weitaus weniger Energie als im Winter - denkt man jedenfalls! Vielen ist nicht bewusst, dass gerade im Sommer an vielen Stellen im Haushalt und dem Büro echte Energieschlucker lauern, die langfristig unsere Umwelt schädigen und ganz unmittelbar ein tiefes Loch in den Geldbeutel fressen.
{{include_include-magazin}}- Tipp #1: Rollos anbringen
Zu Hause und im Büro: Wer tagsüber die Rollläden herunterlässt, hält die Raumtemperatur auch trotz teils tropischer Außentemperaturen angenehm kühl. Die stromfressende Klimaanlage können Sie so getrost ausschalten.
Rechenbeispiel: Läuft die Klimaanlage einen gesamten Arbeitstag (sagen wir mal 8 Stunden), kommen bei einem durchschnittlichen Strompreis und Verbrauch locker 4 Euro pro Tag zusammen. Auf den gesamten Sommer gerechnet summiert sich das auf ein nettes Sümmchen.
- Tipp #2: Richtig lüften
Ist es tagsüber heiß, sollten die Fenster nicht nur mit Rollos bedeckt sein, sondern auch geschlossen bleiben. Lediglich am frühen morgen und dem späten Abend, wenn es noch (oder wieder) angenehm frisch ist, dürfen die Fenster weit aufgerissen werden. Kurzes Stoßlüften ist jetzt aber nicht angebracht: Besser ist es, die Fenster mindestens eine halbe Stunde geöffnet zu lassen, um die Raumtemperatur bestmöglich abzusenken. Mit Tipp #1 bleibt die Temperatur dann auch am folgenden Tag erträglich.
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- Tipp #3: Kalt duschen
Für Warmduscher ist dieser Tipp natürlich nichts. Wer hingegen auch im Sommer einen kühlen Kopf bewahren möchte, tut sich mit einer kalten (oder wenigstens etwas kühleren) Dusche etwas richtig Gutes. Zum einen freut sich das Bindegewebe, welches durch kaltes Duschen gestrafft wird, zum anderen macht auch der Geldbeutel Freudensprünge: Die Energie(kosten) für die Erwärmung des Wassers kann man sich so nämlich sparen.
Tipp: Wer auf seine warme Dusche auch im Sommer nicht verzichten möchte, kann trotzdem Energie und Geld sparen, indem er aufs Baden und bevorzugt die Dusche nutzt. Denn ein einziges Bad in einer vollen Badewanne kostet umgerechnet genauso viel, wie drei Mal sechs Minuten warm duschen.
- Tipp #4: Kühlschrank Check
Während im Winter die Heizung auf Hochtouren läuft, muss im Sommer der Kühlschrank Vollgas geben. Fakt ist nämlich, dass ein voller Kühlschrank zwar auf Dauer etwas weniger Energie verbraucht als ein leerer, der Energieverbrauch in den ersten 24 Stunden nach der Füllung hingegen bei einem vollen Kühlschrank deutlich höher ist. Müssen also die Getränke für die anstehende BBQ-Party möglichst schnell auf Optimaltemperatur gebracht werden, steigt auch der Energieverbrauch des ohnehin schon größten Stromfressers im Haushalt an.
Zeit, sich mal über einen neuen Kühlschrank Gedanken zu machen. Der Unterschied zwischen einem A+ Gerät und einem Kühlschrank mit der Energieeffizienzklasse A+++ ist je nach Größe schon enorm. Wer zusätzlich mal die Kühltruhe enteist, kann noch mehr einsparen: Schon eine zwei Millimeter dünne Eisschicht erhöht den Stromverbrauch um bis zu 15 Prozent.
- Tipp #5: Trockner auslassen
Auch wenn der Trockner natürlich eine super Erfindung ist, sollten Sie ihm mal einen kleinen Sommerurlaub gönnen. Trocknen Sie Ihre Wäsche stattdessen auf dem Balkon, im Garten oder auf der Terrasse. Nicht nur der Energieverbrauch sinkt dadurch deutlich, die Wäsche riecht außerdem viel frischer als nach einer Stromfressorgie im Trockner. Wer nicht nur im Sommer, sondern das gesamte Jahr auf den Trockner verzichtet, kann im Schnitt bis zu 130 Euro Stromkosten sparen.
Übrigens: Neben dem Trockner (und dem Kühlschrank) gehört die Waschmaschine zu den größten Stromfressern im Haushalt. Alleine in Deutschland werden jedes Jahr in etwa sechs Milliarden Kilowattstunden Strom nur zum Wäschewaschen verbraucht. Wer auf eine moderne und energieeffiziente Waschmaschine setzt, kann im Vergleich zu einem rund 10 Jahre alten Gerät, bereits 25 Prozent der nötigen Energie einsparen.
- Tipp #6: Kalt waschen
Egal ob mit einer alten oder neuen Waschmaschine: Es müssen nicht immer 60 °C Waschtemperatur sein. Auch bei 30 bis 40 °C werden Handtücher hygienisch rein. Hemden, Blusen und Co sollten ohnehin nur bei niedrigen Temperaturen gewaschen werden. Dank moderner Kaltwaschmittel kann man die Temperatur hier locker auf 10 bis 20 °C absenken. Das schont zum einen die Wäschefasern und freut zum anderen Umwelt und Geldbeutel.
- Tipp #7: Gemüse, statt Fleisch grillen
Sommerzeit ist Grillzeit. Ob im heimischen Garten, auf dem Balkon, bei Freunden oder am See: Hier und dort eine richtig herzhafte Grillwurst und ein saftiges Steak gehören für viele einfach zu einem gelungenen Sommer dazu. Wer hingegen häufiger mal Gemüse auf den Grill wirft, tut nicht nur seiner Gesundheit, sondern auch der Umwelt etwas Gutes.
Hintergrund: Ein Kilogramm Rindfleisch verursacht im Schnitt genauso viel Treibhausgasemissionen wie 19 Kilogramm Gemüse. Wer sein Gemüse darüber hinaus aus der eigenen Region bezieht, sorgt dafür, dass nicht so viele Lkws, Schiffe und Frachtflugzeuge die Luft verpesten müssen, um die Gemüsesorten quer durch die Welt zu transportieren.
- Tipp #8: Urlaub im eigenen Land
Apropos Fliegen: Haben Sie schon Ihren wohlverdienten Sommerurlaub geplant? Wenn nicht, dann denken Sie doch mal über einen Urlaub im eigenen, oder alternativ einem Nachbarland nach. Nehmen wir als Beispiel mal einen Flug von Deutschland nach Teneriffa: Ein einziger Hin- und Rückflug zwischen Deutschland und den Kanaren ist in etwa so klimaschädlich wie ein ganzes Jahr Autofahren.
Wussten Sie, dass der Anteil des Flugverkehrs am Treibhauseffekt bei über fünf Prozent liegt? Zwar kann das Fliegen “nur” für rund 2,5 Prozent des weltweiten CO2-Ausstoßes verantwortlich gemacht werden, doch neben CO2 gehören auch andere Emissionen von Flugzeugen zu notorischen Klimakillern. Dazu zählen z. B. Stickoxide, Schwefeloxide und Ruß.
- Tipp #9: aufs Fahrrad umsteigen
Das Wetter passt und ein paar Pfunde, die sich im Winter angesammelt haben, wollten Sie ohnehin verlieren? Dann steigen Sie aufs Fahrrad um und lassen das Auto stehen. So sparen Sie nicht nur Benzin und stoßen weniger CO2 aus, sondern tun auch Ihrem Körper etwas Gutes. In einer breit angelegten Langzeitstudie fanden dänische Wissenschaftler heraus, dass die Sterblichkeit von Menschen, die drei Stunden pro Woche mit dem Fahrrad fahren, um 40 Prozent niedriger liegt, als die Sterberate von Menschen, die sich überhaupt nicht oder nur in ihrer Freizeit aktiv bewegen. Dazu wurden 13.000 Frauen und 17.000 Männer zwischen 20 und 93 Jahren über 14,5 Jahre lang beobachtet.
- Tipp #10: Stecker ziehen
Sie planen eine entspannte Fahrradtour oder wollen sich den Rest des Tages am See die Sonne auf dem Pelz scheinen lassen? Dann schalten Sie vorher alle Elektrogeräte bei Ihnen zu Hause aus. Spätestens wenn Sie für ein paar Tage in den Urlaub fahren, sollten Sie den Stecker ziehen. Denn selbst wenn die Geräte (vermeintlich) ausgeschaltet sind, verbrauchen sie noch weiterhin Strom. Vor allem Fernseher und Receiver sind stets bereit, Signale von der Fernbedienung zu empfangen. Am einfachsten können Sie solche Geräte mit einer Steckerleiste vom Stromkreis trennen.