Die Jahresuhr dreht sich unaufhaltsam weiter. Im Frühling blüht es überall und die Temperaturen steigen wieder auf angenehme Gradzahlen. Je höher die Temperaturen draußen, desto größer auch der Spaß im Freibad oder am See. Allerdings steht dem arbeitenden Volk dieses heiße Sommervergnügen nur am Wochenende, im Urlaub oder anderen freien Tagen unter der Woche zur Verfügung. Die restlichen Tage - jedenfalls bis Feierabend - kommen die meisten von uns um das Büro nicht herum. Und was dort im Sommer teilweise auf den Thermometern steht, ist stellenweise unzumutbar. Klimaanlagen gehören schließlich nach wie vor noch nicht zur Standartausrüstung in deutschen Büros.
{{include_include-magazin}}Je nachdem wie klimatisiert die Geschäftsräume sind, kann es in der Firma schon mal richtig heiß werden. Noch schlimmer ist es natürlich in den Fabriken der Republik, wo teilweise selbst im Winter Temperaturen herrschen, die man eher in der Sauna vermuten würde. Im Sommer wird das Ganze dann auf die Spitze (des Thermometers) getrieben.
Was aber tun, wenn es im Büro zu heiß ist und die Konzentration immer mehr nachlässt? Gibt es Hitzefrei auch im Büro oder ist das einfach eine sentimentale Erinnerung an die längst vergangene Schulzeit?
Sommerliche Kleidung im Büro
Wenn die Temperaturen steigen, wechselt auch unsere Mode. Zwar muss man durchgeschwitze Kleidung nicht direkt entsorgen, aber wenn der eigene Saft nicht in Unmengen den Körper herunter fließt ist es schon deutlich angenehmer. Die langen Röcke werden somit im Sommer kürzer und die Ärmel der Hemden reichen nur noch bis zur Mitte des Oberarmes, oder werden direkt durch T-Shirt oder Poloshirt getauscht. So weit, so gut. Allerdings gibt es beim Dresscode im Büro auch für den Sommer ein paar Regeln - in den meisten klassischen Bürojobs jedenfalls. Wir bei GeldFuerMuell sind aufgrund der flachen Hierarchien, die wir im Büroalltag pflegen, etwas lockerer im Umgang mit der Kleiderordnung - beim Finanzamt oder in der Bank kommt man jedoch über im Sommer eventuell unbequeme Kleidung nicht herum. Wie man dennoch mit leichter sommerlicher Kleidung den richtigen Ton trifft, haben wir im Artikel Kleiderordnung im Büro behandelt.
Prinzipiell ist zum Beispiel die Chino statt der Jeans eine Möglichkeit, trotz langem Hosenbein etwas luftiger Unterwegs zu sein. Auch kurze Hemden gehen, wenn es sich nicht gerade um das bunteste Hawaiihemd handelt, voll in Ordnung. Im völlig ärmellosen Tank Top sollten Sie meist dennoch nicht zur Arbeit erscheinen. Außer natürlich Sie arbeiten im Fitnessstudio oder einer hippen Werbeagentur. Da geht das sicher okay.
Die 26 °C Celsius Grenze in deutschen Büros
Ab einer Raumtemperatur von 26 °C steht deutschen Arbeitnehmern prinzipiell Hitzefrei zu. Konkret bedeutet dies, das ab dieser Temperatur im Büro die Möglichkeit geschaffen werden muss, die Temperatur mittels Sofortmaßnahmen zu senken oder aber ein Ausweicharbeitsplatz zur Verfügung gestellt werden muss. Zwar ist diese Maßnahme nicht offiziell gesetzlich geregelt, allerdings sieht es die Arbeitsstättenverordnung der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin vor. Aber einer Raumtemperatur von mehr als 35 °C ist der Büroraum übrigens überhaupt nicht mehr als Arbeitsstätte geeignet. Sollte Ihr Tischthermometer einen solchen Wert anzeigen, scheuen Sie sich nicht davor zum Chef zu gehen und ihn unter Berücksichtigung dieser Richtlinie freundlich darauf hinzuweisen, dass die Temperaturen nichtmehr zumutbar seien und Sie ihre Arbeit unter diesen Bedingungen nicht konzentriert erledigen können.
Sofortmaßnahmen bei Hitze im Büro
Zwar haben deutsche Arbeitnehmer nach wie vor keinen offiziell geregelten gesetzlichen Anspruch auf ein klimatisiertes Büro, doch laut der erwähnten Arbeitsstättenregel müssen Chefs ihrer Belegschaft bereits ab 26 °C bessere Bedingungen verschaffen. Dies kann z.B. mithilfe geeigneter Sonnenschutzsysteme passieren. Das können beispielsweise spezielle Jalousien sein, die gerade bei modernen Glasbauten unausweichlich sind. Bei GfM haben wir beispielsweise unsere Lagerhallen speziell gedämmt, um zu hohe Temperaturen darin zu vermeiden.
Auch Gleitzeitregelungen sind eine gute Möglichkeit. Wer früher anfangen kann, der sitzt bei der extremem Mittagshitze vielleicht schon am Pool des städtischen Freibads. Wir geben unseren Mitarbeitern während der Sommermonate die Möglichkeit, eine Stunde früher zu beginnen. So ist nach Feierabend noch genug Zeit, um den Nachmittag bei schönem Wetter zu genießen.
Wenn die Hitze auf bereits mehr als grenzwertige 30 °C steigt, helfen aber selbst die besten Jalousien nicht mehr. Bereits morgens sollte bei solchen Temperaturen gut durchgelüftet werden, bevor dann die Rollos sofort runter gelassen werden, um die Aufheizung der Räumlichkeiten zu minimieren.
Außerdem tun Arbeitgeber gut daran, die Kleiderordnung ab einer gewissen Raumtemperatur großzügig zu lockern. Selbst in Berufen mit Kundenkontakt werden diese verstehen, wenn Ihnen ein etwas luftiger bekleideter Herr bzw. eine etwas luftig bekleidetere Dame gegenüber sitzt.
Elektrogeräte sondern unnötige Wärme ab
Jedes elektrische Gerät, sei es nun der Drucker oder aber der PC, strahlt Hitze ab. Wenn es ohnehin heiß ist, sollten alle Elektrogeräte, die nicht unbedingt benötigt werden, abgeschaltet werden. Sollten Sie also längere Zeit nichts drucken müssen, schalten Sie den Drucker im Büro einfach ab. Wenn Sie nicht immer alles doppelt und dreifach ausdrucken, sind auch die Tintenpatronen oder Tonerkartuschen nicht so schnell leer. Statt der unsachgemäßen Entsorgung sollten Sie diese übrigens lieber kostenlos an GeldFuerMuell senden. So verdienen Sie sich nicht nur ein wenig Taschengeld, sondern leisten dank des Recyclings der Patronen und Kartuschen einen aktiven Beitrag zum Umweltschutz durch Schonung natürlicher Ressourcen.
Allerdings haben technische und organisatorische Maßnahmen zur Temperatursenkung Vorrang. Erst nachdem der Arbeitgeber dafür gesorgt hat, dass es in den Geschäftsräumen kühler wird, greifen „personenbezogene“ Maßnahmen. Bei schwerer körperlicher Arbeit muss den Mitarbeitern spezielle Hitzeschutzkleidung zur Verfügung gestellt werden. Bei schwangeren Frauen im Büro muss der Arbeitgeber diese sofort ab 26 Grad Raumtemperatur einleiten, damit die Gesundheit von Mutter und Kind nicht geschädigt wird.
Abgefahren: Hitzeschutzkleidung am PC
Bei einer Raumtemperatur von über 35 Grad soll schlägt die Verordnung allerdings recht abenteuerliche Gegenmaßnahmen vor. Bei dieser Temperatur sollen doch bitte Geräte wie Luftduschen oder Wasserschleier zum Einsatz kommen. Alternativ geht auch Hitzeschutzkleidung. Unter Hitzeschutzkleidung können Sie sich nichts vorstellen?
Sie haben doch sicher schon mal die Feuerwehr bei einem brandgefährlichen Einsatz gesehen - und sei es nur im Fernsehen. Aber in solchen Anzügen wollen Sie sicher nicht am Schreibtisch im Büro sitzen. Arbeitgebern sei da schon nahegelegt, andere Maßnahmen zur Senkung der Temperatur zu ergreifen oder tatsächlich Hitzefrei zu geben. Auch Befeuchtungsanlagen werden wohl die wenigsten Firmen im Keller haben. Das Abbauen vom Gleizeitguthaben stellt hier sicherlich die bessere Alternative dar.
Jeder Mensch reagiert unterschiedlich auf Hitze im Büro
Auch wenn die in der Arbeitsstättenverordnung gesetzten Temperaturgrenzen eine gute Empfehlung darstellen - jeder Einzelne reagiert unterschiedlich auf hohe Temperaturen. So mancher mag sich bei 25 Grad im Büro noch pudelwohl fühlen, während dem anderen eventuell bereits die Synapsen durchschmoren.
Für alle Arbeitnehmer gilt daher folgender Tipp: Gehen Sie bei Unwohlsein aufgrund von zu starker Hitze im Büro zuerst einmal zu Ihrem Chef. Mit Hinblick auf die Verordnung und Arbeitsmoral wird ein guter Chef hier sicher eine für alle Beteiligten zufriedenstellende Möglichkeit finden. Einfach den Stift fallen lassen und nach Hause gehen sollten Sie allerdings nicht - das kann schnell zu einer Abmahnung führen.