In verschiedenen Blogartikeln haben wir das papierlose Büro bereits als Thema behandelt. In Zeiten von E-Mails, Messenger-Diensten, kurzum der unaufhaltsam voranschreitenden Digitalisierung, wirkt das Blatt Papier häufig wie ein Relikt aus vergangenen Zeiten, von dem wir uns einfach nicht so recht verabschieden können. Dabei würde es in vielen Bereichen langsam Zeit: Zwar ist Holz ein nachwachsender Rohstoff, doch die Unmengen an Papier, die wir für teils unsinnige Ausdrucke vernichten, können in der gleichen Zeit nicht durch nachwachsende Bäume gedeckt werden.
{{include_include-magazin}}Ein paar Zahlen
Zwischen 1950 und 2010 hat sich der weltweite Papierverbrauch versiebenfacht, wie Zahlen die Organisation Greenpeace verdeutlichen. Wir Deutschen sind dabei ungeschlagene Spitzenreiter; zusammen verbrauchen wir etwa 20 Millionen Tonnen Papier jährlich. Das entspricht in etwa der Menge, die Afrika und Südamerika zusammen verbrauchen. Die Folge dieser weltweiten Papierorgie ist eine immense Rodung der Urwälder, was katastrophale Auswirkungen auf unser Klima hat. In Zahlen ausgedrückt: Pro Stunde wird eine Fläche, die so groß ist wie 500 Fußballfelder, zur Gewinnung von Frischfasern vernichtet. Dabei spielt die ""grüne Lunge" der Erde eine tragende Rolle bei der Aufrechterhaltung unserer Atmosphäre. Wären alle tropischen Regenwälder der Erde vernichtet, würde sich der Kohlenstoffdioxid-Gehalt in der Erdatmosphäre um rund 25 % erhöhen. Da die Regenwälder die Erdatmosphäre auch ganz unmittelbar kählen, indem die riesige Wolkendecke über dem feuchtwarmen Dschungel die Sonnenstrahlen abhält, beschleunigt die Abholzung der Regenwälder die Erderwärmung wie kaum ein anderer Faktor.
Papier: nicht der alleinige Regenwald-Räuber
Der WWF spricht davon, dass jeder zweite industriell gefällte Baum zu Papier verarbeitet wird. Damit ist der unanständige Papierverbrauch ein großer, wenn nicht sogar der größte Faktor, der bei der Abholzung der Regenwälder eine Rolle spielt; doch bei weitem nicht der einzige.
Massentierhaltung & Sojaproduktion
Um die weltweite Nachfrage nach viel und vor allem günstigen Fleisch zu decken, werden Rinder, Schweine, Hühner und Puten in gigantischen Fabriken unter teils grausamen Bedingungen gemästet. Je schneller die Tiere Gewicht aufbauen, desto besser (für den Händler). Damit dies gelingt, bekommen die Tiere vor allem Kraftfutter mit einem hohen Anteil an eiweißreichem Soja. Dieses wird insbesondere aus Südamerika importiert, wo sich die Sojaplantagen immer weiter ausweiten. Leider stehen diesen Plantagen Regenwälder und Savannen im Weg, die für die Sojaproduktion weichen müssen.
Palmöl
Sie mögen Nutella? Leider ist einer der Hauptbestandteile des beliebten Brotaufstriches Palmöl. Das billige und alles andere als gesunde Öl steckt heute in rund 50 % aller Supermarktprodukte; angefangen bei der Margarine, über Fertigprodukte wie Tiefkühlpizza, bis hin zu Kosmetikartikeln, Waschlotionen und den vor allem bei Kunden schwedischer Möbelhäuser beliebten Kerzen. Weil Ölpalmen tropisches Klima und viel Platz benötigen, wachsen sie dort besonders gut, wo auch der Urwald wächst. Um den weltweiten Palmöl Bedarf zu decken, muss dieser oft weichen, teilweise sogar auf illegalem Wege.
Möbel aus Tropenholz
Holz aus den Tropen ist besonders haltbar und dabei unglaublich billig. Die Bäume müssen schließlich einfach abgeholzt, statt aufwendig und zeitintensiv angepflanzt werden. Außerdem sind die Löhne für die Arbeiter vor Ort unanständig niedrig. Zwar gibt es mittlerweile verschiedene Zertifikate und Siegel, die uns Kunden bescheinigen sollen, dass für die Möbel kein Tropenholz verwendet wurde, doch leider ist das Problem bis heute nicht gelöst. Auf illegalem Wege gelangt solches Holz noch immer in den Handel.
Aluminium
Bratpfannen, Getränkedosen, Joghurt-Deckel und Kaffeekapseln: Wir sind nicht nur eine Plastik-, sondern auch eine Aluminiumgesellschaft. Doch die wenigsten wissen, wo das Aluminium herkommt. Fast der gesamte Rohstoff (90 %) für die Aluminiumproduktion, das Erz Bauxit, lagert im Tropengürtel um den Äquator. Um das Erz zu gewinnen, müssen große Landflächen abgebaut, und tiefe Wunden in den Regenwald geschlagen werden. Vor allem der brasilianischen Regenwald leidet unter dem Bauxitabbau für die Aluminiumproduktion.
Büro 4.0
Wie wir bereits im Artikel Future Office verdeutlicht haben, wird sich die Art und Weise der Büroarbeit in Zukunft noch weiter verändern. Selbstverständlich hat die Digitalisierung auch Auswirkungen auf das Drucken. Während bereits heute Rechnungen bevorzugt als PDF verschickt werden, könnten sich papierlose Übermittlungsverfahren zukünftig weiter ausweiten. Viele scheuen die neue Technologie, dabei ist die Umsetzung des papierlosen Büros kinderleicht.
Tipps für die Umsetzung des papierlosen Büros
Stellen Sie sich die Frage, ob es nicht einfacher geht. Denn meistens ist die Antwort ein klares Ja. Anstatt das Gesprächsprotokoll in unleserlicher Handschrift oder Stenografie im Eiltempo aufs Papier zu kritzeln, tippen Sie es doch gleich am Laptop; so brauchen Sie es im Anschluss auch nicht abzutippen. Auch das Nutzen von Cloud-Speichern kann eine Bereicherung und zeitgleich eine Erleichterung für Ihren, sowie den Arbeitsalltag der Kollegen sein. Weil die Dokumente von jedem Ort und über nahezu jedes internetfähige Gerät abrufbar sind, müssen die Mitarbeiter im Außendienst keine Unmengen an Papier mehr mitschleppen. Gut für den Rücken, gut für die Umwelt und gut für den Geldbeutel.
Papierlose Schulen
Nicht nur Firmen sind wahre Papierkiller; auch in und für Schulen wird gedruckt, was das Zeug hält. Denken Sie nur an die ganzen Arbeits- und Aufgabenblätter für Klassenarbeiten. Hinzu kommt mindestens ein Heft für jedes Schulfach und der Collegeblock für Notizen, der schnell voll ist und durch einen neuen ersetzt werden muss. Dass all das in einer digitalisierten Welt nicht mehr sein muss, zeigen teure Privatschulen wie das Schloss Neubeuern in der Nähe von Rosenheim in Oberbayern. Statt Tafel, Kreide, Heft und Buch, gibt es hier futuristisch anmutende Schreibtische mit Dockingstation für Tablets und Laptops. Wir finden, dass es für unsere Regierung an der Zeit wäre, darein zu investieren, jedem Schüler und jeder Schülerin, unabhängig vom Einkommen der Eltern, eine zukunftsgerichtete Bildung mit digitalen Tools zu ermöglichen. Ganz nebenbei würde man damit einen gigantischen Beitrag zum Umweltschutz leisten.
Papierverbrauch: die Realität
Bis die Welt tatsächlich nur noch so viel Papier verbraucht, wie in der gleichen Zeit in Form von neuen Bäumen nachwachsen kann, ist es noch ein weiter Weg. Denken Sie an all das Toilettenpapier, die Küchenrolle, die unnötigen Werbeprospekte in unserem Briefkasten und die unhandlichen Zeitungen, die man eigentlich längst in digitaler Form konsumieren könnte. Man muss kein Freund der Digitalisierung sein, um zu erkennen, dass diese neben kurzfristigen Gefahren, langfristig weitaus mehr Chancen als Risiken birgt.
Tipps zum Papiersparen
Auch wenn wir selbst auf manche Bereiche keinen Einfluss nehmen können, bieten sich an vielen Stellen im Alltag Möglichkeiten, Papier einzusparen. Das gilt nicht nur für das Büro und die Schule, sondern auch für den privaten Bereich.
- Tipp 1: Werden Sie digital!
Sie sind zwar online, Ihre Kontoauszüge holen Sie aber trotzdem noch am Kontoauszugsdrucker in der Bankfiliale? Das muss nicht sein: Solange Sie nicht selbstständig sind und Kontoauszüge auch in Papierform aufbewahren müssen, würden es Ihnen die digitalen Kontoauszüge viel leichter machen, Ihre Ausgaben und Einnahmen nachzuvollziehen. Auch Zeitschriften und Bücher können heute über das Tablet oder spezielle E-Book Reader konsumiert werden. Wollen Sie dennoch nicht ganz auf das gute alte Buch verzichten, tauschen Sie dieses, nachdem Sie es fertig gelesen haben.
- Tipp 2: Nutzen Sie Recyclingpapier!
Recyclingpapier besteht aus wiederverwertetem Altpapier. Weil es nicht nur die Holzreserven schont, sondern im Vergleich zur konventionellen Papierherstellung eine weitaus bessere Energiebilanz aufweist, ist es besonders umweltfreundlich. Mittlerweile ist Recyclingpapier so hochwertig, dass es kaum noch von konventionellem Papier zu unterscheiden ist.
- Tipp 3: Küchentuch, statt Küchenrolle!
"Mit einem Wisch ist alles weg" und das Papier im Müll. Die papierschonende Alternative zur Küchenrolle ist das herkömmliche Küchentuch aus Baumwolle. Zwar ist es möglicherweise nicht ganz so saugstark, doch umweltfreundlicher ist es allemal. Außerdem sparen Sie sich einen Haufen Geld: Während die Küchenrolle meist sehr schnell aufgebraucht ist, werfen Sie das Küchentuch einfach gemeinsam mit Ihrer Kochwäsche in die Waschmachine und benutzen es erneut.
- Tipp 4: Bringen Sie sich ein!
Machen Sie im Büro oder der Schule Ihres Kindes Vorschläge, wie man den Papierverbrauch durch digitale Lösungen verringern kann. Nicht jedes Dokument muss ausgedruckt werden, manchmal ist ein PDF, das im Cloud-Speicher aufbewahrt wird, die bessere Wahl. Und wenn alles nichts hilft und der Chef (oder die Klassenlehrerin) stur bleibt, machen Sie wenigstens den Vorschlag, den Drucker ab sofort mit Recyclingpapier zu bestücken.
- Tipp 5: Bestellen Sie unnötige Werbung ab!
Ständig quillt der Briefkasten wegen Werbeprospekten und anderer teilweise unadressierter Werbung über. Das ist nicht nur nervig, sondern auch richtig schlecht für die Umwelt. Helfen Sie mit, indem Sie Ihren Briefkasten mit einem Keine-Werbung-Aufkleber versehen oder die Firma im Zweifel direkt anschreiben. Zwar wird das am Anfang nur wenig bringen, doch sobald die Firmen erkennen, dass ihre Werbung nicht erwünscht ist, könnte sich an diesem Wahnsinn etwas ändern.
In eigener Sache
Solange es noch Drucker, und damit Druckerpatronen und Tonerkartuschen gibt, helfen Sie bitte durch eine sachgemäße Entsorgung mit, ein Recycling dieser Produkte zu ermöglichen. Recyclingfähige Tonerkartuschen und Druckerpatronen, die Sie an GeldFuerMuell verkaufen, werden gereinigt, aufbereitet, teilweise mit Neuteilen versehen und anschließend neu befüllt, um als umweltfreundliche und kostengünstige Alternative zu den teuren Originalpatronen im Handel zu landen.