Woran liegt es, dass im Vergleich zur Anzahl von bundesweit verkauften Druckerpatronen nur so wenige recycelt werden? Mülltrennung ist in Deutschland ein Riesenthema. Gelber Sack, Tonnen in Grau, Blau, Grün, Gelb, Biotonnen, Restmülltonnen, Papiertonnen, Glascontainer ... und dann noch die verschiedenen Container für Metalle, Kunststoff, Sperrmüll etc. in den Recyclinghöfen. Für leere Batterien gibt es in vielen Geschäften extra Sammelbehälter. Wir Bürger nutzen dem Grunde nach auch diese Angebote und sammeln und trennen vorbildlich, jedenfalls die meisten von uns. Freilich gibt es Ausrutscher. Da landet beispielsweise in der Biotonne der Biomüll, feinsäuberlich verpackt in einer Plastiktüte, oder der Restmüll wird versehentlich oder aus Bequemlichkeitsgründen in die Gelbe Tonne geworfen und das macht nun wirklich keinen Sinn. Eine hundertprozentige Mülltrennung erreichen zu wollen, bleibt vielleicht dauerhaft ein Traum, und obwohl immer ein gewisses Restrisiko bestehen wird, kann man doch trotzdem zufrieden sein mit dem verantwortungsbewussten Umgang mit recycelbaren Materialien. Grundsätzlich. Doch wo es um Grundsätze geht, sind die Ausnahmen nicht weit.
Ausnahmen bestätigen zwar die Regel, sie tun aber trotzdem weh!
Eine ganz große Ausnahme - so groß, dass man sich darüber nur wundern kann - ist das Recyceln von Druckerpatronen, wobei hier der Begriff Druckerpatronen stellvertretend für alle Module verwendet werden soll, die mit Toner oder Tinte gefüllt sind und in Tintenstrahl- oder Laserdruckern, Kopier- und Faxgeräten eingesetzt werden. Also auch Tonerkartuschen und Tintenpatronen usw. Die Quote von nicht recycelten Druckerpatronen ist nämlich enorm groß. So groß, dass man nicht einmal ansatzweise von einem Trend zur Wiederverwendung sprechen könnte. Deutschlandweit finden nur ca. 12 % aller verkauften Druckerpatronen den Weg wieder zurück in den Wertekreislauf, sprich: Sie werden recycelt und nicht einfach weggeworfen. Die restlichen 88% landen im Müll.
Woran kann es liegen, dass Druckerpatronen Recycling offensichtlich unbequem ist?
Woran liegt das? Diese Frage drängt sich förmlich auf, insbesondere wenn man weiß, dass in der Bevölkerung der Umweltgedanke und der Wille zur Mithilfe beim Recyceln durchaus da sind. Es kann auch nicht an fehlenden Möglichkeiten zum Sammeln und Abgeben, bzw. Einsenden von leeren Druckerpatronen liegen. Irgendwie fehlt es offensichtlich an der Motivation, wobei es nur schwer nachvollziehbar ist, warum leere Flaschen zum Glascontainer gebracht, aber leere Druckerpatronen nicht zum Händler oder in den Wertstoffhof getragen werden. Vielleicht liegt es daran, dass die Sammelbehälter nicht genauso öffentlich und in großer Dichte wie Glascontainer aufgestellt sind. Auf dem Weg zur Post, zum Einkaufen oder zur U-Bahn kommt fast jeder an einem Sammelbehälter für Glas vorbei. Da macht es überhaupt keine Umstände, die leeren Flaschen vom Vortag einfach mitzunehmen. Meistens ist nicht einmal ein Umweg erforderlich. Um leere Druckerpatronen umweltkonform loszuwerden, muss man schon ein bisschen recherchieren, um einen Händler in der Nähe zu finden oder zumindest einen, der günstig auf dem Weg liegt. Umweltbewusstsein hin oder her - wenn es mühevoll wird, sucht der Mensch nach einer leichteren Alternative und diese befindet sich in der Regel in unmittelbarer Nähe: Der Mülleimer! Deckel auf, leere Druckerpatrone rein, Deckel zu, fertig. Keiner hat´s gesehen und das Problem "wohin mit dem leeren Modul" ist beseitigt.
Ein bisschen Recherche und Druckerpatronen Recycling wird lukrativ
Was wäre, wenn es für den Verbraucher richtig lukrativ wäre, leere Druckerpatronen zu sammeln und an einen Entsorgungsbetrieb zu schicken? Lukrativ im Sinne von finanziell attraktiv? Diese Frage braucht gar nicht in der "Was-wäre-wenn" Form gestellt zu werden, denn diese Möglichkeit gibt es!
Die Geld für Müll GmbH ist beispielsweise eine solche Alternative. Es handelt sich um einen Entsorgungsbetrieb, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, leere Druckerpatronen und alles, was unter diesen Begriff noch so alles fällt, anzukaufen, eventuell aufzubereiten und recyceln zu lassen. Der Verbraucher hat den großen Vorteil, dass er für das, was er bisher der Einfachheit halber einfach weggeworfen hat, Geld bekommt. Zum Vergleich: Selbst in Fällen, wo das Leergut an den Händler zurückgegeben wurde, ist der Bürger nicht auf seine Kosten gekommen - im wahrsten Sinne des Wortes. Schließlich gibt es bei den üblichen Rückgabemethoden keine Vergütung. Das gute Gewissen ist sozusagen der Lohn für den Umstand, den man sich zweifelsohne durch den Weg zum Händler oder zum Wertstoffhof gemacht hat. Ein bisschen Umstände bereitet die Einsendung an einen zahlenden Entsorgungsbetrieb zwar auch, aber die halten sich absolut in Grenzen. Dafür gibt’s dann aber auch ein paar Euro bis hin zu einem dreistelligen Betrag. Auch das ist möglich.
Wie groß ist denn nun der Aufwand, leere Druckerpatronen an einen zahlenden Entsorgungsbetrieb zu senden?
Im ersten Schritt steht Sammeln auf der Liste. Wie viel gesammelt wird, ist unerheblich. Es kann auch schon eine einzige leere Druckerpatrone verkauft werden, aber wenn ein bestimmter Mindestvergütungswert erreicht wird, ist die Einsendung kostenlos.
Als nächster Schritt steht nun das Abgleichen mit der Ankaufspreisliste für Tintenpatronen und Druckerpatronen bzw. der Ankaufspreisliste für Tonerkartuschen an. Dazu nutzt man die online Listen, auf der die Preise des jeweiligen Produkts entnommen werden können und mit deren Hilfe auch der Lieferschein ausgefüllt werden kann.
Als dritter Schritt kommt die Verpackung der Sendung an die Reihe. Paket oder Palette, das hängt vom Umfang der Sammlung ab. Falls das richtige Verpackungsmaterial nicht zur Hand ist, stellt die Geld für Müll GmbH Umkartons für Pakete oder Paletten kostenlos zur Verfügung.
Bis zu diesem Zeitpunkt war es für den Verbraucher nicht erforderlich, auch nur einen Schritt vor die Haustür zu machen. Das kann evtl. auch beim nächsten Schritt so bleiben, denn
als vierter Schritt wird die Einsendung evtl. abgeholt, falls es sich mengenmäßig lohnt, einen Abholauftrag online zu erteilen. Falls die Rücksendung von leeren Modulen per Paket erfolgen soll, genügt der Gang zum Paketdienstleister. Eine Paketmarke kann vorher online ausgedruckt werden.
Jetzt gibt es noch einen fünften Schritt denn nun braucht man nur noch auf das Geld zu warten, das innerhalb weniger Tage auf dem Konto als Zahlungseingang verbucht wird.
Es bleibt zu hoffen, dass diese Alternative zum Mülleimer noch bekannter wird, und zwar in der breiten Bevölkerung UND im gewerblichen Bereich, denn gerade in Firmen fällt in der Regel eine Menge von leeren Druckerpatronen an. Hier lohnt es sich dann so richtig, zu sammeln, dann alles einzupacken und an den Entsorgungsbetrieb gegen Bares zu verkaufen.