Eine Zukunft ohne Müll, wäre das nicht schön? Keine überquellenden Mülltonnen, die ihren Geruch an heißen Tagen von der Küche aus über die gesamte Wohnung verteilen, keine Kartons, die in mühseliger Kleinarbeit zerrissen werden müssen, um in die Papiertonne zu passen, kein pünktliches Rausstellen der Tonne(n), damit die Müllabfuhr den Müll mitnimmt und vor allem eines: keine Inseln aus Plastik in unseren Meeren. Alles nur eine Utopie, oder könnte diese Vorstellung tatsächlich irgendwann Wirklichkeit werden?
{{include_include-magazin}}Zero Waste Future: eine Zukunft ohne Müll
Die sogenannte Neo-Ökologie ist nicht nur ein Trend: Sie ist auch dringend notwendig. Ressourcen wie Erdöl sind endlich und können nicht nachproduziert werden; jedenfalls nicht in der Geschwindigkeit, in der unsere Gesellschaft diese Ressourcen verbraucht und damit benötigt, um neue Produkte zu produzieren.
Plastiktüten, Gehäuse von Druckerpatronen und Verpackungen jeder Art - wir leben in einer Welt, die von Plastik dominiert wird. Zwar werden große Teile recycelt - denken Sie nur an die PET-Flaschen die zu Fleecejacken, Zelten, Schuhen und anderen Produkten werden, und an leere Druckerpatronen, die aufbereitet und wiederbefüllt werden, um einen zweiten Lebenszyklus zu beginnen.
Doch all das kann nicht verhindern, dass wir nicht mehr Herr über die Unmengen an Plastikmüll werden, die beispielsweise unsere Ozeane vergiften; schließlich ist Plastik nicht kompostierbar. Zahlen des WWF verdeutlichen, dass in jedem Quadratkilometer Meer hunderttausende Teile Plastikmüll herumschwimmen. Die Folgen: Seevögel verenden an Handyteilen in ihrem Magen, Schildkröten verwechseln alte Plastiktüten mit Quallen und Fische essen kleinste Plastikteilchen, die sie für Plankton halten. Für 2018 ist daher eine große Reinigungsaktion der Ozeane geplant, die durch Crowdfunding und Spenden realisiert wird.
Müllvermeidung: die besten Ideen
Um einer "erneuten" bzw. fortschreitenden Verschmutzung und Vermüllung der Welt entgegenzuwirken, muss die Gesellschaft den Umgang mit Ressourcen und damit den Umgang mit Müll neu regeln. Ansätze gibt es viele; die besten haben wir Ihnen einmal zusammengestellt, viele Ideen greifen sogar ineinander.
Zero Waste Läden
In der gesamten Republik gibt es bereits Einzelhändler, die ihre Waren lose und unverpackt anbieten. Kunden bringen ihren Mehrwegbehälter mit und befüllen diesen mit Cornflakes, Nudeln, Milch, Obst und Gemüse - abgerechnet wird nach Gewicht. Zwar geht es auch hier nicht ganz ohne Müll, da die Produkte angeliefert werden müssen, doch durch die Vermeidung der Einzelverpackungen lassen sich enorme Mengen an Verpackungsmüll einsparen - besonders dann, wenn das Konzept von weiteren Einzelhändlern aufgegriffen würde.
Plastik aus Kartoffeln, Mais und Garnelen
Schon seit etlichen Jahren forschen Wissenschaftler und Unternehmen an Biokunststoffen, also Materialien, die ähnliche Eigenschaften wie das beliebte Produkt auf Rohölbasis haben, jedoch aus biologischen und schnell nachwachsenden Rohstoffen wie Mais und Kartoffeln hergestellt werden. Durch das Untermischen von Enzymen sind solche Verpackungsalternativen komplett kompostierbar. Auch aus Garnelenpanzern lässt sich eine Plastikalternatove herstellen: "Shrilk". Vorreiter ist hier ein Forscherteam der Harvard University, die aus dem in den Panzern enthaltenen Stoff Chitin eine Art Plastik hergestellt haben, dass für verschiedenste Produkte verwendet werden kann.
Verpackungen aus Laub
Haben Sie schon mal abgepacktes Fleisch gekauft? Wenn ja, werden Sie die Kunststoffschale bemerkt haben, in der das Fleisch liegt. Ein StartUp Unternehmen aus München hat hier die Lösung für das Müllproblem: kompostierbare Schalen und Teller aus Laub. Aus den Blättern eines asiatischen Baumes werden unter Beimischung eines Biokunststoffes Einweggeschirr und andere Produkte gefertigt. Übrigens: Da Bambus schneller wächst als das Holz konventioneller Bäume, sehen wir im Einzelhandel vermehrt Produkte aus Bambus. Eine positive Entwicklung.
Müll zum Essen
Wie wäre es, die Nudeln einfach zusammen mit Verpackung ins Wasser zu geben - unvorstellbar? Ein US-Unternehmen hat ein Konzept entwickelt, bei dem die Kunststoffverpackung komplett wasserlöslich ist. In Großbritannien entwickelten drei Industriedesign-Studenten ein ähnliches Konzept: Statt der PET-Flasche könnten irgendwann essbare Flaschen aus Braunalgen und Calciumchlorid in den Regalen der Supermärkte stehen. Bisher steht die Entwicklung des Materials leider noch am Anfang der Möglichkeiten.
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"3D-Drucker Tinte" aus Plastikmüll
2013 wurde in Kanada ein Projekt gegründet, das ein ganz neuartiges Konzept des Plastik-Recyclings verfolgt: die Plastic Bank. Menschen können ihren Plastikmüll zu einer Sammelstelle bringen und erhalten dafür Geld - es gibt also Geld für Müll. Die Firma verarbeitet das Plastik anschließend zu Fasern, die für 3D-Drucke gebraucht werden.
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Fazit: Müllvermeidung beginnt bei einem selbst
Zum einen stehen viele der neuartigen Verpackungskonzepte noch ganz am Anfang, zum anderen liegt es an jedem selbst, diese Ideen auch zu nutzen. Neben einem auf die Zukunft der Verpackungen gerichteten Blick, können wir aber bereits heute einiges dafür tun, Müll so gut es geht zu vermeiden.
- Tipp 1: Verpackungsfreie Shops, statt konventioneller Supermarkt
Wenn Sie in einer Großstadt wie München, Hamburg oder Berlin wohnen, probieren Sie doch mal einen der verpackungsfreien Einzelhandelsläden aus, von denen wir weiter oben im Text berichten. Und wenn Sie auf der Suche nach einer Geschäftsidee sind: Machen Sie doch einfach einen solchen Laden auf!
Links:http://www.ohne-laden.de/ (München) | https://original-unverpackt.de/ (Berlin) | https://www.stueckgut-hamburg.de/ (Hamburg)
- Tipp 2: Vorratspack, statt einzelne Pralinen
Achten Sie beim Einkauf darauf, Produkte nicht einzeln verpackt, sondern in größeren Verpackungseinheiten zu kaufen. Das ist meist nicht nur billiger (Gramm bzw. Kilogrammpreis beachten), sondern weitaus umweltfreundlicher. Sollte Ihnen auffallen, dass der Preis pro Gramm oder Kilogramm bei den einzeln verpackten Produkten niedriger ist, greifen Sie trotzdem zur Großpackung und zwingen den Hersteller, solche Produkte nicht mehr anzubieten. Auch Beschwerdemails an die Hersteller solcher Produkte sind eine gute Möglichkeit.
- Tipp 3: Mehrwegflaschen, anstelle von Einwegpfand
Auch wenn Glasflaschen etwas schwerer sind als ihre Brüder und Schwestern aus PET, lohnt es sich allemal, vom Plastik auf Glas umzusteigen. Und zwar nicht nur für die Umwelt: Die Weichmacher in Plastikflaschen sind alles andere als gut für Ihre Gesundheit. Mehr dazu: Die hormonelle Gefahr, die in Plastikflaschen lauert (Artikel von welt.de)
- Tipp 4: Mülltrennung ernstnehmen
Das KrWG (Kreislaufwirtschaftsgesetz) und die damit verbundene Pflicht zur Verwertung und Trennung der Abfälle ist keine Schikane des Gesetzgebers, sondern eine durchaus ernste Angelegenheit. Denn Abfälle, die nicht getrennt sind und später nicht mehr separiert werden können, stehen der Wiederverwertung als Sekundärrohstoffe nicht zur Verfügung. Mehr dazu: Das KrWG - Pflichten für Verbraucher, Chancen für die Umwelt
- Tipp 5: Konkrete Recycling-Angebote nutzen
Werfen Sie Ihre leeren Druckerpatronen und Tonerkartuschen nicht weg, sondern nutzen Sie Recycling-Angebote wie das von GeldFuerMuell. Jede recyclingfähige Patrone/Kartusche wird von uns vergütet, anschließend sorgfältig gereinigt, aufbereitet, teilweise neu bestückt und in einem letzten Schritt wiederbefüllt. Diese Recyclingpatronen und -kartuschen landen dann als leistungsstarke und kostengünstige Alternativprodukte im Sortiment erfahrener Händler von Druckerzubehör.